Fischerstammtisch Hohenlohekreis beim Hohenloher Fischereiverein Künzelsau e.V.
Gerade noch vor der zweiten Hitzewelle des Jahres 2022 trafen sich am 17. Juli die Hohenloher Verbandsmit-glieder im neu erworbenen Fischereiheim des HFV Künzelsau, das der 1. Vors. Jürgen Schierle zu Beginn kurz vorstellte. Mit dem Kauf ging ein lange gehegter Wunsch des Vereins in Erfüllung, stehen doch damit jetzt endlich eigene Räume für die Jugendarbeit, den Vorbereitungslehrgang zur Fischerprüfung und für die Praxis-tage zur Verfügung. Zwar gibt es noch einiges zu renovieren, aber das werden die 400 Vereinsmitglieder schon stemmen.
Der Kreisvorsitzende Achim Megerle freute sich, Wolfgang Franz aus Eberbach als neues Verbandsmitglied begrüßen zu können und lies zu Beginn die wesentlichsten Ereignisse der Verbandsarbeit des letzten Jahres Revue passieren. Sorge bereitet Allen der immer deutlicher spürbar werdende Klimawandel, der für extreme Trockenheit und hohe Wassertemperaturen sorgt – Stress pur für alle Wasserbewohner. Gerade die kältelie-benden Arten wie Bachforelle und Groppe verlieren dadurch ihre angestammten Lebensräume. Mit dem Ein-bau von 20 Datenloggern zur Temperaturerfassung sollen hier exakte Daten gewonnen werden. Aber auch der durch die Wasserkraftwerke verursachte Schwallbetrieb an Jagst und Kocher sorgte für Sorgenfalten bei den Vorsitzenden und Gewässerwarten, fallen doch dadurch Flachwasserbereiche immer wieder periodisch trocken. Trotz mehrfacher Hinweise an die zuständigen Behörden schreiten diese nicht dagegen ein, was bei den Mitgliedern nur Kopfschütteln hervorrufen konnte. Erfolgreicher hingegen verlief das Vorgehen der Polizei gegen zahlreiche Angler, die sich mit gefälschten Fischereischeinen Erlaubnisscheine erschlichen hatten. Dank der Aufmerksamkeit eines Verbandsvereins flog dieser Schwindel auf und zahlreiche Strafverfahren sind jetzt bei der Staatsanwaltschaft anhängig. Hoffen wir, dass auch entsprechende Bußgelder verhängt werden. Ein weiterer Diskussionsschwerpunkt war das Dauerthema Artenschutz, hier speziell das immer stärker Biber-aufkommen und die immer noch nicht gelöste Vergrämung von Kormoranen. Der von den Mitgliedern 2020 beim Regierungspräsidium Stuttgart gestellte Vergrämungsantrag für den Kocher wird jetzt nach fast 2 Jahren (!) endlich bearbeitet und am 4. August findet dazu eine Online-Anhörung statt. Die im Vorfeld erhobenen Nachforderung der Naturschutzbehörden lassen da nichts Gutes ahnen. In der abschließenden Diskussions-runde wurde über die Auswirkungen der Aufhebung des Nachtangelverbots, Entwicklung der angelegten Alt-arme, Auswirkungen des starken Welsbestands und weitere Themen besprochen, bevor die Teilnehmer gegen 12:30 Uhr sich wieder auf den Heimweg machten.
Achim Megerle
Fachreferent Gewässer und Kreis-
vorsitzender im Hohenlohekreis des LFVBW