Strukturverbesserungen an der Jagst in Mulfingen durchgeführt
Der Landesbetrieb Gewässer des Regierungspräsidiums Stuttgart (RP), Außenstelle Heilbronn, hat im Herbst eine kleinere Strukturverbesserungsmaßnahme an unserer Jagststrecke oberhalb von Mulfingen durchgeführt. Das Referat 53.2 des RP ist zuständig in den Gewässern I. Ordnung wie Jagst und Kocher für den Hochwasserschutz und die Gewässerökologie. Wegen des Jagstunglücks 2015 werden an der Jagst fortlaufend kleinere Verbesserungen vorgenommen, wenn ausreichend Geld zur Verfügung steht. Im Mai wurden wir von dem Vorhaben unterrichtet und trafen uns dann im Juli vor Ort mit dem Landesbetrieb und Vertretern des Landratsamts, um die Durchführung abzustimmen. Dies war notwendig, da die Jagst dort als Landschafts-, FFH- und Vogelschutzgebiet ausgewiesen ist und die Vorgaben dieser Vorschriften bei der Umsetzung beachtet werden müssen.
Der Bereich der Maßnahme liegt am Ende des Rückstaus des Wehrs in Mulfingen und wurde auch in der Landesstudie Gewässerökologie für derartige Maßnahmen ausgewählt. In der Landesstudie wurde vorgeschlagen hier mit Hilfe von 4 Holzbuhnen und Kies eine Stauverkürzung und Anhebung der Sohle zu erreichen. Da aktuell kein Jagstkies zur Verfügung stand, aber noch Material das aus der Entfernung der Uferbefestigung in Heimhausen vorhanden ist, wurde auf die Sohlanhebung verzichtet und die noch überzählige Wurzelstöcke, Baumstämme und Gesteinsmaterial aus der Maßnahme Heimhausen verwendet. Es ging dann aber nicht gleich los, da jetzt die Sommerferien anstanden und erst danach ein Bagger zur Verfügung stand. Auch die Laich- und Aufwuchszeiten der Fische sowie der Vögel und des Bibers mussten berücksichtigt werden und am 4. September war es dann endlich soweit: Es ging los und mit 5 Vereinsmitgliedern unterstützen wir das mit der Fisch- und Muschelbergung beauftragte Büro gobio aus Freiburg bei der Arbeit. Sage und schreibe 1.611 Fische und 96 Bach- und Teichmuscheln wurden geborgen und von uns umgesetzt. Herzlichen Dank an unsere Helfer Erik Böhm, Dennis Frank, Josef Hauber und Wolfgang Krockenberger, die unter der Leitung unseres Gewässerwarts Rolf Knapp ihre Zeit an diesem Montag zur Verfügung gestellt haben. Natürlich waren es überwiegend kleine Fische, aber 15 Arten – von Aal- bis Wels – war fast alles dabei. Der Einbau der Strukturelemente ging dann rasch über die Bühne und heute zeigt die Jagst dort ein anders Fließbild als vorher. Hoffen wir, dass dieser kleine Trittstein zu einer weiteren Aufwertung und Stabilisierung der Fischfauna der Jagst beiträgt.
Achim Megerle
Schriftführer